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Ein Primus in Sachen ›Präzision‹

Werkzeugschleifen leicht gemacht

Junge Unternehmen können sich keine Experimente finanzieller Art erlauben. Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Investition kein Reinfall wird. Daher wählen sie Maschinen mit besonderer Akribie aus, wie das Unternehmen Nachreiner zeigt, das auf Werkzeugschleifmaschinen von Anca setzt.

Nachreiner setzt auf die ›MX7 Linear‹ von Anca


Junge Unternehmen sind beim Kauf von Werkzeugmaschinen ganz besonders auf die Fachpresse, auf Messedemos oder auf den Rat befreundeter Unternehmen angewiesen. Schließlich entscheidet der Kauf über das Wohl und Wehe des hoffnungsfrohen Start-ups. Dies trifft insbesondere auf den Kauf von Schleifmaschinen zu, die mit zu den teuersten Exemplaren gehören, die der Werkzeugmaschinenbau anbietet.

Zwar kann man testweise bei vielen Unternehmen Probeteile schleifen lassen, doch zeigt erst die eigene Praxis, ob das Umrüsten auf ein anderes Teil sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, wie sich die Maschine durch den Wärmegang verhält oder ob das Programmieren an der CNC-Steuerung wirklich so einfach ist, wie es während der Demo den Anschein hat. Hat man auf das falsche Pferd gesetzt, schlägt sich das unmittelbar auf die Stückkosten der geschliffenen Teile nieder, die unter Umständen keine wettbewerbsfähigen Verkaufpreise erlauben, was dazu führt, dass die Maschine nicht in der Lage sein wird, ihren Kaufpreis wieder zu erwirtschaften.

Alles richtig gemacht hat das im Jahre 1981 gegründete, ursprünglich Handel treibende Unternehmen Nachreiner, das im Jahre 2007 auf die Produktion hochwertiger Bohr- und Fräswerkzeuge umgestiegen ist. Nach eingehender Marktanalyse haben sich die drei Geschäftsführer Siegfried Nachreiner, Sandra Hallas sowie Markus Hallas entschlossen, für einen vor drei Jahren fertiggestellten Neubau in Balingen auf Maschinen des australischen Herstellers Anca zu setzen.

Sechsfach-Schleifscheibenwechsler der MX7

Gute Wahl

Die Wahl fiel auf das Modell ›MX7 Linear‹, das serienmäßig über eine Ausstattung verfügt, die es anderswo entweder gar nicht oder nur gegen Aufpreis gibt. Zu nennen wäre beispielsweise der Linearantrieb, der die Maschine sehr agil und präzise macht. Dieser Antrieb erlaubt es der Präzisionsschleifmaschine, zusammen mit der Gesamtkonstruktion die von Nachreiner geforderten Toleranzen von nur zwei Mikrometer am Werkstück sicher einzuhalten. Mit ihren fünf Achsen sind sehr komplizierte Fräswerkzeugkonturen herstellbar, die auch noch ohne übermäßigen Programmieraufwand realisiert werden können. Dazu verfügt die Maschine über eine sehr leistungsstarke Steuerung, die ebenfalls von Anca kommt. Damit sind sogar „Schnellschüsse“ möglich, die keinen Aufschub dulden.

Doch ist es nicht immer vergnüglich, Werkzeuge direkt an der Maschine zu programmieren. Ist der Lärm in der Produktionshalle recht unangenehm, sodass an konzentriertes Arbeiten nicht zu denken ist, wünscht sich so mancher Bediener eine externe Möglichkeit, Schleifprogramme zu erstellen. Auch darauf hat Anca die passende Antwort: Mit ›Cimulator 3D‹ bieten die Australier eine Programmiersoftware an, die das Programmieren im ruhigen Meisterbüro erlaubt. Das Wort ›Programmieren‹ ist hier ­eigentlich fehl am Platz, da CNC-Schleifprogramme hauptsächlich über das Ausfüllen von Masken generiert werden. Per Simulatorlauf wird vorab das fehlerfreie Schleifen von Fräs- oder Bohrwerkzeugen geprüft, deren Durchmesser im Fall der MX7 zwischen 1 und 32 Millimeter liegen darf.

Präzises Schleifen dank Spannsystem von Anca

Handling vom Feinsten

Liegt das Programm nach der Übertragung via Netzwerk im Speicher der CNC-Steuerung und das Rohlingsmagazin ist gefüllt, tritt auf Knopfdruck der in die Maschine integrierte Roboter ›Robomate‹ in Aktion. Er greift einen Rohling und spannt diesen in die Spannzange der Schleifmaschine, wo er kollisionsgeprüft zu einem hochwertigen Präzisionsfräser veredelt wird. Nach dem Einbringen der Kontur entnimmt der Roboter den fertig geschliffenen Fräser und spannt einen neuen Rohling für den nächsten Zyklus ein.

Es spielt keine Rolle, wenn die Kontur nicht komplett mit den im aktiven Schleifscheibenpaket vorhandenen Schleifscheiben herstellbar ist. Sollte dies der Fall sein, so kommt das nächste Goodie der MX 7 zum Einsatz: Der automatische Schleifscheibenwechsler mit Platz für sechs HSK-50 Scheiben. Dieser ist für das Unternehmen Nachreiner Gold wert, da er in nur 20 Sekunden das Schleifscheibenpaket gegen ein anderes Paket austauschen kann.

Dadurch können selbst komplizierte Fräserkonturen in nur einer Aufspannung geschliffen werden, was der Genauigkeit sowie der Stückzeit sehr zuträglich ist. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass die MX 7 sogar in der Lage ist, kleine Rundschleifarbeiten auszuführen. Dies ist für so manchen Fräser vor dem Einbringen der eigentlichen Werkzeugkontur unter Umständen nötig, was das vorherige Rundschleifen auf ­einer speziell dafür ausgelegten Maschine erspart.

Ancas eigene Steuerung führt rasch zum Produkt

Mannlos durch die Schicht

Natürlich ist in die ›MX7 Linear‹ eine automatische Abrichteinheit für die Schleifscheibe eingebaut, sodass dem mannlosen Nachtbetrieb nichts entgegensteht. Damit diese Schicht möglichst produktiv genutzt wird, verfügt die Maschine über einen Palettenplatz für bis zu 2 400 Rohlinge, die bei Nachreiner übrigens grundsätzlich aus Vollhartmetall bestehen. Deren Substrate sind passgenau auf den späteren Einsatzzweck des entstehenden Fräswerkzeugs abgestimmt, sodass sich mit der passenden Kombination sogar gehärteter Stahl bis 68 HRC problemlos fräsen lässt. Ist die Charge abgearbeitet und die Maschine soll für ein anderes Werkzeug umgerüstet werden, so macht sich die umsichtige Konstruktion der ›MX7 Linear‹ erneut bemerkbar: In lediglich 20 bis 30 Minuten ist alles erledigt.

Durch die Summe aller Vorteile wird es möglich, dass sich Fräswerkzeuge mit der MX7 Linear in gleichbleibend hoher Qualität produzieren lassen. Dadurch ist es ausreichend, eine Stichprobenkontrolle der Fräser durchzuführen, um mögliche Abweichungen von der Sollkontur zu korrigieren. So verwundert es nicht, dass die Verantwortlichen von Nachreiner 2012 gleich mehrere identische Maschinen von Anca für die Fertigung hochwertiger Fräser orderten.

Damit sich das Kühl- und Schmiermittel nicht als Fehlerquelle beim Schleifen bemerkbar macht, wurden diese gleich via Pipeline gemeinsam an eine zentrale Filteranlage vom Typ ›Fa 1200‹ von Vomat angeschlossen, wo das Schleiföl ›Sinto Grind TTK‹ von Oelheld akkurat gefiltert wird, was dessen Standzeit massiv verlängert und die Qualität der geschliffenen Werkzeuge sicherstellt. Bemerkenswert ist, dass das eingesetzte Öl eine geringere Konsistenz als Wasser besitzt, was besondere Ansprüche an die Dichtungen stellt, die in den Maschinen und in den Pipelineanschlüssen verbaut sind.

Durch das wohlüberlegte Zusammenstellen hochwertiger Bausteine konnte Nachreiner eine extrem leistungsfähige Werkzeugschleifabteilung auf die Füße stellen, die seither für beständiges Wachstum des Unternehmens sorgt. Basis des Wachstums ist die ›MX7 Linear‹ von Anca, die dort jeden Tag ihre Klasse unter Beweis stellt. Es sollte nicht wundern, wenn zu den vorhandenen Maschinen in naher Zukunft noch einige dazukommen.

Extern Programmieren mit ›Cimulator 3D‹

 

Mehr Informationen zur Nachreiner GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
Nachreiner GmbH
Spanabhebende Werkzeuge
Egert 6
72336 Balingen
Tel.: 0 74 33 - 90 97 7 - 0
Fax: 0 74 33 - 90 97 77 7
E-Mail: info@nachreiner-werkzeuge.de
www.nachreiner-werkzeuge.de
 

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