Quoten - der Einstieg in den Ausstieg
Das Ende einer freiheitlichen Gesellschaft
Die Politik hat die Quote als Mittel entdeckt, um angebliche Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Peter Schmidt, Präsident des Deutschen Arbeitgeber Verbandes, sieht darin eine unzulässige Einschränkung für die unternehmerische Freiheit.
Peter Schmidt, Präsident des DAV
Unser Verband versteht sich als Lobbyist für den wichtigsten aller Werte. Des Wertes, der ein Leben erst lebenswert macht: ›Freiheit‹. Aus einer tiefen Überzeugung heraus glauben wir an die individuelle Freiheit und ein in Selbstverantwortung geführtes Leben.
Wir haben in Europa die furchtbarsten Zeiten des braunen und des roten Faschismus überwunden. Die langen Jahrzehnte, in denen der Staat alles diktiert hat, bis in die letzte private Nische des Individuums hinein. Man sollte also glauben, dass die Menschen sich heute alles nehmen lassen würden, nur eben eines nicht: Freiheit.
Weit gefehlt. Erstaunlicherweise fällt Freiheit heute unter die „bedrohten Arten“. Das hat auch damit zu tun, dass ein Großteil unserer Gesellschaft als Erben der „68er“ ausschließlich den braunen Faschismus als Gräuel akzeptiert. Die hundert Millionen Opfer des linken Faschismus? Bedauerliche Nebenschäden beim Versuch des Aufbaus einer besseren Welt. Beide – rot wie braun – sind und waren Sozialisten. Wie allen Anhängern totalitärer Ideen, ist Ihnen die persönliche Freiheit verhasst – im Staat möchten Sie alles zentralisiert und entschieden sehen. Und natürlich gibt es keine totalitäre Idee, die nicht ausschließlich das „Gute“ im Sinn hat und die moralische Überlegenheit auf ihrer Seite weiß.
Um totalitäre Ideen umzusetzen braucht es Umerziehung, Gehirnwäsche und Zwangsmaßnahmen. Als die 68er-Genossen den Marsch durch die Institutionen begannen, als Sie in den rundum-abgesicherten Staatsdienst zogen, in den Schulen und Medien mit der „Umerziehung in den Köpfen“ begannen – zu dieser Zeit kam die „Quote“ über uns. Die „Quote“ ist der Wolf im Schafspelz. Die „Quote“ ist eine heimtückische und perfide Waffe: Sie lähmt und exekutiert, sie verleiht einerseits die Aura höherer Moral (»alles im Interesse der Schwachen«) und exekutiert mit totalitärer Präzision (»wer nicht hören will, muss fühlen«).
1939 gründeten die braunen Faschisten den Reichsvollkornbrotausschuß (ja, den gab es wirklich) und auch der brachte sofort eine Quote bei der Zuteilung der Nahrung. Auch der Veggie-Day ist eine Nachahmung durch die Enkel: Die Opas hatten mit dem Reichsnährstand schon den fleischlosen Sonntags-Eintopf durchgesetzt. Die Opas hatten die Macht und konnten es erzwingen, die Enkel arbeiten noch daran.
Behindertenquote, Ausländerquote, Frauenquote, Quote für erneuerbare-Energien, Quoten für den Fleischgenuss – die Quote entmündigt den Einzelnen, verlagert die Entscheidungshoheit auf den Staat und überlässt ihm alle Sanktionsmöglichkeiten. Wer für die Quote ist, steht auf der Seite des Guten und der höheren Moral. Wer gegen die Quote ist, an dem muss nachgearbeitet werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Gegnerschaft zur Quote unter Strafe steht. Wir werden es erleben, dass ein Wort wie ›Quotenfrau‹ zum strafbaren „hate-speech“ wird und in den Talk-Shows noch stärker geahndet wird als ›Autobahn‹.
Seltsamerweise kommen die Heilslehren selten so gut an wie gewünscht. Das war bei Planwirtschaft und Schlangestehen für Südfrüchte und Klopapier so, das ist bei Veggie-Day und der Umerziehung von Mann und Frau zu geschlechtsneutralen Wesen nicht anders. Laut Zeitschrift ›Focus‹ ist die Mehrheit der Deutschen gegen eine Quote. 52 Prozent sollen dagegen sein. Man wundert sich zwar, wie und wann dem Rest jedes Freiheitsgefühl abhandengekommen ist. Schlimmer aber ist, dass denjenigen, die den Freiheitssinn noch behalten haben, keinerlei demokratische Interessenvertretung mehr geblieben ist. Weibliche Politiker vom kommunistischen Rand bis zur CSU stehen untergehakt und solidarisch für staatliche Regulierung. Der CDU ist unter Merkel die Stimme der bürgerlichen Mitte, die Stimme der Freiheit und die Stimme einer freiheitlichen Marktordnung verloren gegangen. Und in den Reihen der FDP sucht man verzweifelt die Liberalen mit Rückgrat. Wer eine Belohnung aussetzen würde für das Auffinden dieses letzten aufrechten Liberalen wird kaum ein Risiko eingehen, die Summe jemals auszahlen zu müssen.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Welt partout nicht den Vorstellungen des Totalitaristen beugen will. Die Geschichte der Planwirtschaft ist die unendliche Geschichte der gefälschten Zahlen und Erfolgsmeldungen, die unendliche Geschichte der Vergewaltigung des gesunden Menschenverstandes. Die Erfolgsmeldungen der grün-sozialistischen Alchemisten sind vom gleichen Schlag: Die unvorstellbaren Schäden des Sozialismus müssen nachfolgende Generationen ausbaden. Auch die Experimente der heutigen Alchemisten werden unseren Enkeln und Urenkeln eine furchtbare Last sein, denn Quoten können immer und überall nur durch das Fälschen von Zahlen und Korrelationsstatistiken in die gewünschte Richtung gedrückt werden. Das hat im ›Neuen Deutschland‹ niemand interessiert, warum soll es die ›Süddeutsche‹ scheren?
Wie kommt es, dass eine ganze Gesellschaft sich klaglos in Entmündigung begibt? Wie kommt es, dass Unternehmer, die tragende – und finanzierende – Säule, mit Unglauben oder Fatalismus, in jedem Fall aber ohne Gegenwehr, immer stärkere Eingriffe in die unternehmerische Entscheidung akzeptiert?
Der Unternehmer investiert eigenes Geld oder bürgt für große Summen, um seine Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Wenn er scheitert, ist es ein persönliches Scheitern, kein Rettungsschirm wird aufgezogen. Und nun kommt der Staat und schreibt ihm vor, wen er beschäftigen darf, besser gesagt muss. Wer die „Besten“ sind, die den Unternehmenserfolg erreichen können, bestimmt nicht mehr uneingeschränkt derjenige, der das Risiko trägt. Es wird ihm nun vorgeschrieben. Eine unerträgliche Narretei, die der DAV vollumfänglich ablehnt.
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