Welt der Fertigung
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Banken - die Misteln unserer Zeit

Eine Regulierung ist dringend nötig

Funktionierende, gesunde Märkte können nicht ins Endlose wachsen. Grenzen sind insbesondere dann erreicht, wenn Rohstoffe auf der Erde zu Neige gehen und vor allem die Absatzmärkte gesättigt sind. Wird versucht, diese Grenzen zu sprengen, so müssen neue Rohstoffquellen – etwa auf Monden oder Asteroiden – erschlossen werden und Menschen durch Arbeit aus der Armut geholt werden, um neue Nachfrager zu generieren. Doch sind insbesondere Banken nicht dazu bereit, sich diesen Regeln zu unterwerfen. Im Gegenteil, Sie haben mittlerweile eine Daseinsform angenommen, die nur als schädlich für die Welt bezeichnet werden kann.

Mit der Dampfmaschine begann die Industrialisierung und zugleich der Aufstieg vieler Menschen aus bitterer Armut zu echtem Wohlstand. Ob Eisenbahn, Automobil, Chemie, Feinwerktechnik, Druckgewerbe oder Flugzeugbau – zahlreiche Branchen erblühten und füllten den Brotkorb ungezählter Menschen. Die Quelle dieses Wohlstandes wäre jedoch nicht ohne die Gaben der Natur möglich gewesen. Ob Eisenerz, Kohle oder Erdöl – die Natur hielt bereit, was der Mensch brauchte. Fabriken sind demnach durchaus mit Bäumen zu vergleichen, die ebenfalls von der Erde leben.

Das Gegenteil dazu bilden Lebensformen, die sich von anderen Lebewesen parasitisch ernähren. Ein Beispiel aus der Natur ist die Mistel. Diese lebt vom Saft, den ein Baum in die Höhe befördert. Eine Entsprechung in der Wirtschaft wären beispielsweise Banken. Diese betreiben ihr Geschäft ohne eigene Wurzel zum Boden der Erde, sondern leben von den Früchten, die sich Menschen erarbeiten.

Möchten Misteln wachsen, müssen diese mehr Verbindungen beziehungsweise Wurzeln zum Baum herstellen, damit sie mehr Saft abzapfen können. Dieser Saft fehlt dem Baum, doch wird kein Schaden entstehen, solange sich die Entnahmemenge nicht in einen gefährlichen Bereich hineinbewegt. Ähnlich ist es bei Banken: Möchten diese wachsen, obwohl die bisher bedienten Märkte gesättigt sind, müssen neue Märkte erschlossen werden.

So ist es kein Wunder, dass Banken nicht nur mit der Ausgabe von Darlehen ihr Geld verdienen, sondern auch im Wertpapierhandel und im Rohstoffhandel involviert sind. Doch auch diese Märkte sind endlich, also musste ein weiterer Markt gefunden werden, der zudem höchste Renditen verspricht. Dieser war mit dem Handel von CO2-Zertifikaten gefunden. Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes wurde ein Multimilliarden-Geschäft angestoßen, bei dem nicht zuletzt Staaten durch den Aufschlag der Mehrwertsteuer massiv profitieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es diesbezüglich viele Wortmeldungen vor allem aus der Politik gibt, wie wichtig diese Zertifikate für das Fortbestehen der Menschheit sind. In Wahrheit geht es nur darum, neue Einnahmen für den Staatshaushalt zu generieren.

Banken haben sich mittlerweile weit davon entfernt, ein Gewinn für Volkswirtschaften zu sein. Dass sie inzwischen eine „Aufbewahrungsgebühr“ für Einlagen ihrer Kunden verlangen oder durch Abbau von Geldautomaten der Bargeldabschaffung das Wort reden, sind Entgleisungen sondergleichen. Ganz zu schweigen davon, dass sie durch Negativzinsen den Sparern nicht nur Unsummen vorenthalten, sondern auch Unsummen in die eigenen Kassen leiten. Es ist mehr als lächerlich zu behaupten, dass auch Banken von der von der EZB festgelegten Zinssenkung betroffen sind, daher selbst „Gebühren“ für bei der EZB verwahrte Gelder zahlen müssen. Niemand hält Banken davon ab, die Gelder im eigenen Institut zu verwahren, um dies zu verhindern.

Durch die lockere Gelddruckpolitik der Zentralbanken werden Banken derzeit zudem mit irren Geldsummen geflutet, die diese eigentlich in die notleidende Wirtschaft leiten müssten. Wie aktuell zu beobachten ist, geschieht dies nicht in dem Maße, wie von der Politik gewünscht. Stark steigende Preise im Lebensmittelbereich, etwa beim Weizen, oder die Verknappung wichtiger Rohstoffe zeigen vielmehr, dass diese Gelder zu einem großen Teil für Spekulationsgeschäfte verwendet werden, Banken demnach zu einer Gefahr für die Weltwirtschaft beziehungsweise ganzen Staaten geworden sind, die immer größere Probleme haben, ihre Bevölkerung zu ernähren.

Auch dass sie die treibende Kraft hinter den Kampagnen waren, Frauen weg von der Familie, hin zur Arbeit zu bringen, zeigt, dass zusätzliche Gelder auf neuen Konten für diese wichtiger waren, als die wertvolle Arbeit einer Mutter, Kinder gut zu erziehen. Nebenbei sei erwähnt, dass sich die dadurch geringere Zahl an geborenen Kindern in den nächsten Jahren massiv negativ auf die Rentenkasse auswirken wird, da ein Heer von Rentnern nicht von einer kleinen Schaar noch arbeitender Menschen ernährt werden kann.

Künftig werden Banken und Sparkassen nur mehr an Unternehmen Kredite vergeben, wenn diese bestimmte „grüne“ Umweltauflagen erfüllen. Dies ist eine leuchtend rote Linie, die hier überschritten wird, schließlich wird so der Weg in eine planwirtschaftlich orientierte Mittelvergabe eingeschlagen, mittels der auch hochinnovative Unternehmen gegängelt werden mit der Folge, dass dadurch auch der technische Fortschritt massiv behindert wird. Niemand soll meinen, dass das Gegenteil der Fall sein wird. Fortschritt gibt es nur, wenn keine Mauern aufgezogen werden, mit dem Zwang, in eine bestimmte Richtung zu denken.

Es zeigt sich, dass Banken mittlerweile ihren Wirt, nämlich die Volkswirtschaften, so massiv beeinträchtigen, dass hier ein radikaler Schritt zu tätigen ist: die Auflösung einer großen Zahl von Banken und die massive Verkleinerung sowie die Übernahme in staatliche Hände der restlichen Institute. Wird dieser konsequente Schritt nicht beizeiten ausgeführt, ist damit zu rechnen, dass Volkswirtschaften ihre gesunde Funktion verlieren und zugrunde gehen, wie ein Baum, der von zu vielen Misteln befallen ist, die ihm zu viel Lebenssaft entziehen. Am Ende stirbt der Baum beziehungsweise verfallen Volkswirtschaften. Die Folge wird bittere Armut und das Faustrecht auf der Straße sein.

Herzlichst
W. Fottner
Chefredakteur ›Welt der Fertigung‹

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