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Auch Ungeimpfte haben Grundrechte

Locken oder zwingen

Ungeimpfte werden derzeit in die Enge getrieben. Diese sollen per gesetzlichem Impfzwang gezwungen werden, sich endlich zu fügen, einer Impfung zuzustimmen. Dr. Hontschik hat dazu eine klare Meinung.

Alle reden vom Impfen, so auch jüngst der Spiegel. Man hat die Virologin Melanie Brinkmann und den Verhaltensökonomen Marcus Schreiber zum Interview gebeten. Es geht um die Frage, wie sich die niedrige Impfquote steigern lässt.

Was kann eine Virologin zu dieser Frage beitragen? Sie hat nach einem Studium der Biologie eine Professur für Genetik der Viren an der Technischen Universität Braunschweig inne. Aber sollte man bei einer solchen Fragestellung nicht mehr über Menschen wissen statt über die Genetik von Viren? Braucht man keine Kenntnisse über Kranke und jene, denen eine Erkrankung droht? Aber seit die Corona-Pandemie über uns gekommen ist, hat der bislang in der Öffentlichkeit eher unbekannte Beruf des Virologen alle anderen weitgehend an den Rand gedrängt, darunter alle Humanwissenschaften, auch die Medizin.

Und was kann ein Verhaltensökonom zu dieser Frage beitragen? Laut Wikipedia ist die Verhaltensökonomie ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. In der Verhaltensökonomie versucht man, vernünftiges und unvernünftiges Verhalten der Menschen bei Problemlösungen zu verstehen und Mittel zu ihrer Beeinflussung zu entwickeln. Ein Verhaltensökonom ist also ein Spezialist für die Manipulation menschlichen Verhaltens.

Zurück zur Kernfrage des Interviews: Soll man bislang Ungeimpfte mit Anreizen zum Impfen locken oder soll man sie mit Drohungen und Strafen zum Impfen zwingen? Frau Brinkmann ist eher die Weichere von den Beiden, ist für bessere Aufklärung und lässt ihren 14jährigen Sohn in seiner Klasse Werbung für die Impfung machen. Herr Schreiber aber weiß, dass nur „harte Instrumente, die als etwas Strafendes wahrgenommen werden“, wirksam sind. Wenn alles nichts nutzt – wir kommen zum Höhepunkt – muss man die „Keule“ auspacken: erkrankte Geimpfte werden im Krankenhaus behandelt, erkrankte Ungeimpfte aber werden abgewiesen, sie müssen draußen bleiben: „Wir haben schließlich eine Pandemie.“ Dieser skandalösen Respektlosigkeit vor der Entscheidung mündiger Bürger widerspricht Frau Brinkmann nicht.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder heftige Diskussionen über die Notwendigkeit der Einschränkung von Bürgerrechten. Diese Einschränkungen werden jetzt mehr und mehr mit dem Impfstatus in Verbindung gebracht. Dabei erfährt man wenig über Impfdurchbrüche, über erkrankte Geimpfte, die andere infizieren können. Stattdessen werden die Ungeimpften auf dem Weg zur Herdenimmunität inzwischen mit allen Mitteln ins Impfgatter getrieben, mit 2G statt 3G, mit dem Ende kostenloser Tests, mit der Verweigerung von Arztterminen, mit der Abschaffung der Quarantäne-Lohnfortzahlung, mit dem Impfzwang an immer mehr Arbeitsplätzen. Berichte über völlig erschöpftes Pflegepersonal, das zunehmend aggressiv auf Ungeimpfte reagiert, tun ein Übriges – auch wenn das eher mit der katastrophalen Personalnot zusammenhängt als nur mit der Schwere der Arbeit.

Hier geht es aber um mehr. Der Verhaltensökonom Schreiber legt die Axt an die Menschenrechte. Die Medizin kennt nur Erkrankte, und sie kennt nur einen einzigen Auftrag: Helfen und Heilen ohne Ansehen der Person und ohne Rücksicht darauf, wie es zu der Krankheit gekommen ist. Marcus Schreiber möchte Ungeimpfte, also „Ungehorsame“ ihrem Schicksal überlassen, ohne medizinischen Beistand. Er nennt das eine Keule. Es ist aber ein Angriff auf die Grundlagen unseres Zusammenlebens. Und es ist eine Attacke auf die Menschenwürde.

Mehr Informationen zu Dr. Hontschik:

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