Per Hochdruckanlage zu mehr Produktivität
Tieflochbohren mit viel Sicherheit
Fürs Tieflochbohren in VA-Materialien ist eine innere Kühlmittelzuführung (IKZ) mit Hochdruck unerlässlich. Beste Erfahrungen machte die Kirchhof GmbH mit ›LubiCool-L‹, der neuen Hochdruckanlage von Knoll.
Die Kirchhof GmbH CNC-Präzisions-Dreh- & Frästechnik ist ein moderner Lohnfertiger, spezialisiert auf hochpräzise, einbaufertige CNC-Dreh- und Frästeile. Zerspant werden in erster Linie rostfreie Stähle und ähnlich anspruchsvolle Werkstoffe. Tobias Kirchhof führt die Geschäfte gemeinsam mit seinem Vater Peter Kirchhof. Beide betonen: »Je komplexer, anspruchsvoller oder empfindlicher das zu produzierende Bauteil ist, desto mehr sehen wir uns in der Pflicht, ein optimales Lösungskonzept zu entwickeln.«
An verschiedenen Dreh- und Fräsmaschinen finden sich Knoll Förder- und Filteranlagen für Späne und Kühlschmierstoffe. »Leider nicht ganz durchgängig«, erwähnt Tobias Kirchhof. »Ausgerechnet bei unserer jüngsten Investition, einem Drehzentrum mit Gegenspindel und 20fach Revolver, hatten wir bei der Bestellung diesbezüglich keine Spezifikation angegeben. So war die Maschine bei der Lieferung mit einem Späneförderer und Filter ausgestattet, die unsere Ansprüche bei weitem nicht erfüllen konnten.«
In Nachverhandlungen mit dem Maschinenhersteller einigten sich die Partner darauf, Knoll mit der individuellen Nachrüstung der bewährten Komponenten Späneförderer und Bandfilter zu beauftragen. »Seitdem sind wir mit der Maschine und ihrer Peripherie voll zufrieden«, freut sich Tobias Kirchhof.
Bereit zum Feldtest
Eine intensive Zusammenarbeit mit Folgen: Denn Knoll entschloss sich dazu, den Präzisionszerspaner Kirchhof als Feldtestkunde für die neue kompakte Hochdruckanlage ›LubiCool-L‹ anzufragen. Das Zielobjekt war ein gut zehn Jahre altes BAZ Mori Seiki NV5000, das für anspruchsvolle Fräs- und vor allem Bohrbearbeitungen dient.
Kirchhof hatte es bereits vor acht Jahren mit einer kleinen Hochdruckpumpe inklusive Kartuschenfilter nachgerüstet. Doch war die Hochdruckpumpe zu schwach ausgelegt und erreichte nicht den notwendigen Druck. Zudem war die Filtration mangelhaft und entsprach nicht dem Qualitätsbewusstsein der Firma Kirchhof. »Auch die Lärmbelästigung beim Betrieb des Hochdruckaggregats war ausgesprochen unangenehm. Besonders für mich, da mein Büro in unmittelbarer Maschinennähe liegt«, erwähnt Tobias Kirchhof.
Insofern war die Zeit längst reif für eine neue Lösung, so dass Knoll mit dem Feldtestangebot für den LubiCool-L offene Türen einrannte. »Die Entscheidung war schnell getroffen«, bestätigt Tobias Kirchhof. »Die Daten des neuen Produktes und die Möglichkeit, die Hochdruckanlage nach unseren Bedürfnissen zu konfigurieren, ließen gar keine Alternative zu.«
Die kompakte Hochdruckanlage LubiCool-L ist in erster Linie für Drehmaschinen sowie kleine und mittlere Bearbeitungszentren ausgelegt – sowohl für OEMs zur Maschinenerstausrüstung, als auch fürs Nachrüsten bei Endkunden. Kernkomponenten sind die Hochdruckpumpe ›KTS 25-50‹ sowie der Bandfilter ›KF‹, die beide aus dem bewährten Knoll-Standardportfolio stammen. Optional können sich die Kunden für diverse Ergänzungen entscheiden, zum Beispiel für eine Kreiselpumpe zur Spülung sowie eine Hebepumpe, die den autarken Transport des Mediums aus der Maschine zum Filter gewährleistet.
Zu den weiteren Optionen gehören mehrere schaltbare Ausgänge für Hochdruck- und Spülpumpe. Darüber hinaus lassen sich sämtliche Pumpen mit Frequenzumrichter ausstatten, was ein Höchstmaß an Energieeffizienz, bedarfsgerechter Steuerung und Verbrauch gewährleistet. Zudem steht die Installation eines Durchlaufkühlers oder Plattenwärmetauschers zur Wahl und dazu ein Temperatursensor. So erlaubt der modulare Baukasten eine Konfiguration ganz nach den Kundenanforderungen.
Kirchhof ergänzt: »Die Hochdruckanlage LubiCool-L ist sehr platzsparend aufgebaut, so dass wir sie problemlos neben unserer NV5000 stellen können.« Auch der Anschluss war einfach in Plug-and-Play über ein von Knoll zur Verfügung gestelltes, individuelles Schnittstellenkabel möglich.
Einfache Bedienung
Zur Bedienung entwickelte Knoll das Steuerungskonzept ›SmartConnect‹. Dazu wurde unter der LubiCool-L-Haube ein kleines Touchdisplay installiert, über das der Anwender die gewünschte Druckstufe und andere Parameter einstellen kann. Außerdem kann er Informationen von den Sensoren und allen Aktoren abrufen. Tobias Kirchhof: »Der Umgang mit SmartConnect ist so einfach wie mit einer Smartphone-App. Doch am meisten freuen wir uns, wenn wir erst gar nicht eingreifen müssen. Einen einwandfreien Betrieb signalisiert uns das grüne Leuchten einer außen am Gehäuse positionierten LED-Lichtleiste, die verschiedene Aggregatszustände anzeigt.«
Ein Jahr lang hat Kirchhof als Feldtestpartner mit der Hochdruckanlage LubiCool-L Erfahrungen gesammelt und sich dann entschlossen, das Gerät zu kaufen, denn »die Anlage lief von Anfang an super«. Begeistert zeigt er sich von der zur Verfügung gestellten Hochdruckversorgung. Denn Tieflochbohrungen, die Kirchhof in VA-Werkstoffe zum Beispiel mit einem 8 mm-Vollhartmetallbohrer in einer Tiefe von 16xD einbringt, erfordert eine druckvolle IKZ, um die Späne nach oben auszuspülen: »Leider können wir maschinenbedingt nur bis zu 65 bar von den theoretisch möglichen 90 bar nutzen, was aber bei einem Volumenstrom von 40 l/min für alle Anforderungen genügt«, sagt Kirchhof.
Für besondere Effizienz sorgen die acht verschiedenen Druckstufen, die eine Einstellung ganz nach Bedarf ermöglichen. »Der bereitgestellte Hochdruck sorgt für kurze Späne und reduzierte Bearbeitungszeiten. Und beim Fräsen genügt häufig die Spülleistung, um den Bearbeitungsprozess optimal und produktiv zu gestalten. So ist es uns mithilfe von LubiCool-L gelungen, unsere Prozesse zu verbessern. Die Taktzeiten sind jetzt um bis zu zehn Prozent kürzer und die Werkzeugstandzeiten um bis zu sieben Mal länger. Das ist gerade für einen Lohnfertiger, wie wir es sind, von zentraler Bedeutung.«
Als zweiten kostensparenden Faktor erwähnt der Geschäftsführer die effektive Filtration durch den Bandfilter: »Kein Vergleich zum bisherigen Kartuschenfilter. Beim LubiCool-L-Gerät hat sich die Aufkonzentration der Feinstpartikel im Kühlschmierstoff deutlich reduziert.« Die damit verbundene Standzeitverlängerung wird darüber hinaus vom zusätzlich zur Verfügung stehenden 360 Liter KSS-Volumen begünstigt.
Auch für die Förderpumpe findet Kirchhof lobende Worte: »An dieser Maschine ist der Späneförderer nicht von Knoll und leider mit Schwächen behaftet. Denn oft bleiben Späne in der KSS-Wanne hängen, die sich jetzt allerdings nicht mehr ansammeln. Denn beim LubiCool-L saugt die kräftige Transferpumpe einen Großteil dieser Späne mit zum Filter, von wo sie mit dem Vlies entsorgt werden.«
Dennoch hatte er – wie es sich für einen Feldtestkunden gehört – ein paar kleinere Verbesserungsvorschläge. Dazu zählten beispielsweise eine optimierte Handhabung des Schlammbehälters sowie die Integration eines Füllstandsensors, der bei Maschinen mit nur kleinem KSS-Tank ein Überfüllen und Überfließen zuverlässig verhindert. Beide Vorschläge wurden von Knoll prompt umgesetzt und ins Standardangebot aufgenommen. »Das war eine super Sache, der Feldtest für Knoll«, urteilt Tobias Kirchhof. »Durch die neue Hochdruckanlage LubiCool-L hat die Zerspanung mit unserem Bearbeitungszentrum deutlich an Produktivität gewonnen, so dass sich die Investition in kurzer Zeit amortisieren wird.«
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Diesen Artikel finden Sie auch in Heft 6/2021 auf Seite 64. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!
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