Welt der Fertigung
Sie sind hier: Startseite » Archiv » Jahrgang 2021 » Ausgabe Dezember 2021

Erweiterter Brandschutz für Böllhoff

Fertigung mit Flammensperren ausgerüstet

Wer bei der Kühlung Öl verwendet, hat mit einer erhöhten Brandgefahr zu rechnen. Daher hat die Böllhoff Produktion GmbH nun das Brandschutzkonzept erneuert und die Bearbeitungsmaschinen am Standort in Bielefeld mit der innovativen Flammensperren-Technik der Büchel GmbH ausgerüstet.

Als weltweiter Partner der Industrie verfügt die Böllhoff Gruppe über 42 Standorte in 24 Ländern. Das 1877 als Eisenwarengroßhandel gegründete Familienunternehmen verfügt über ein breites Programm anwendungs- und prozessorientierter Verbindungselemente, einschließlich zugehöriger Montage- und Logistiklösungen. Mit hochqualitativen Spezialverbindungselementen, DIN- und Normteilen, kundenspezifischen Zeichnungsteilen sowie Montagetechnik unterstützt Böllhoff die Luft- und Raumfahrt, Automotive und zahlreiche weitere Industriezweige.

Brandrisiko mit der Flammensperre eindämmen

Sämtliche Bearbeitungsmaschinen – das heißt Drehmaschinen, Drehzentren sowie Mehrspindelautomaten –, die in der Fertigung bei Böllhoff aufgrund der großen Stückzahlen im Dauereinsatz sind, nutzen zur Kühlung Öl. Dabei lässt sich die Bildung eines brennbaren Luft-Öl-Gemischs im Maschinenraum trotz Absaugung der Dämpfe, Aerosole und Rauch nicht vollständig verhindern. Fakt ist: Der Einsatz von Öl als Kühlschmierstoff erhöht das Risiko eines Brandes und von Verpuffungen enorm.

Konrad Peter, Umwelt und Energiemanagement bei der Böllhoff Produktion GmbH: „Zwar verfügten wir bereits über eine zentrale Absaugung, trotzdem ist uns bewusst geworden, dass das nicht ausreicht, sollten sich beispielsweise brennbare Stoffe oder sogar ein explosionsfähiges Gemisch ansammeln. Dies könnte verheerende Schäden mit sich bringen: In diesem Fall kann die gesamte Absauganlage in Brand geraten und sogar den angeschlossenen Maschinenpark übergreifen. Selbst wenn im besten Fall ‚nur‘ Sachschäden die Folge sind – von dramatischeren Folgen wollen wir gar nicht sprechen – können diese schnell mehrere Millionen Euro kosten.“ Um seine Mitarbeiter und Maschinen in der Fertigung noch besser vor Bränden zu schützen, suchte Böllhoff eine passende Lösung und fand sie bei der Büchel GmbH.

Büchel ist die Traditionsmarke für innovative und ausgeklügelte Absaug- und Filterlösungen. „Egal ob Einzel-, Gruppen- oder Zentralabsaugung, wir entwickeln für jede Anforderung in der Fertigung die passende Lösung“, so Klaus Schmidt, Geschäftsführer der Büchel GmbH. „Wir sind kompetenter Ansprechpartner, wenn es um die Installation und Wartung von industriellen Absauganlagen zur Luftfiltration und Absaugung von schädlichem Öl- und Emulsionsnebel geht. Da ist es klar, dass wir oft mit dem Thema Brandschutz konfrontiert werden und dafür auch passende Lösungen entwickeln und anbieten – wie unsere Flammensperre. So unterstützten wir die Firma Böllhoff selbstverständlich bei ihrem Ziel, die Fertigung vor möglichen Bränden effektiv zu schützen.“

Hält, was sie verspricht

Mit der offiziell seit Dezember 2020 DGUV-zugelassenen Flammensperre von Büchel sollen diese Risiken effizient verhindert werden. Die Sachverständigen vom Prüf- und Zertifizierungssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung bestätigen die hohe Zuverlässigkeit, mit der die Flammensperre Brände und Verpuffungen aus der Absauganlage fernhält. Vor über zehn Jahren entwickelte Büchel den Prototyp – und schon dieser überzeugte bei ersten Brand- und Explosionsversuchen. Klaus Schmidt: „Sie verhinderte den Flammendurchschlag in die zentrale Absauganlage bei allen über den 14-tägigen Versuchszeitraum initiierten 60 Maschinenbränden und Verpuffungen. Zudem mussten im gesamten Testzeitraum weder Teile getauscht oder ersetzt, noch Schäden am Bauteil behoben werden.“

Die Flammensperre wird zwischen Werkzeugmaschine und Absaugleitung geschaltet. An dieser Stelle lässt sie zwar die abgesaugte Luft ungehindert hindurch, eine Flamme oder Verpuffung wird dagegen effektiv und sehr zuverlässig zurückgehalten. Dabei kommt sie sogar ohne Elektronik oder Sensorik aus und benötigt daher auch keine Verbindung zur Maschinensteuerung sowie keinen elektrischen Anschluss. Zudem dient die Flammensperre als Vorabscheider: So hält das Bauteil an der Schnittstelle der Maschine zum Absaugrohr größere Tröpfchen und Späne zuverlässig zurück. Das entlastet die Filteranlage, und der abgeschiedene Kühlschmierstoff kann direkt in die Werkzeugmaschine zurückgeführt werden.

Sämtliche Maschinen ausgerüstet

Im Fall von Böllhoff war die Flammensperre die ideale Lösung zum Schutz aller Maschinen in der Fertigung. „Zwar waren alle kritischen Maschinen – also alle, die höhere Zerspanleistungen erbringen und bei denen damit die Gefahr eines entstehenden Brandes höher ist als bei anderen – bereits mit Löschanlagen ausgerüstet. Doch mit der Flammensperre als zusätzlichem Schutz sind wir nun auf der sicheren Seite“, so Stjepan Kandjera, Leiter AMTEC Produktion bei der Böllhoff Produktion GmbH.

Die Durchführung des Projekts verlief schnell und problemlos: Innerhalb von zwei Wochen erhielten alle 27 Maschinen nahezu ohne Ausfallzeiten – teilweise ergänzend zu den Löschanlagen – die Flammensperre, um künftig den Durchschlag von Flammen in der Absaugung im Fall der Fälle zu verhindern. Uwe Krüger, stellvertretender Leiter AMTEC Produktion bei der Böllhoff Produktion GmbH: „Mit Büchel haben wir genau den richtigen Partner für unser Anliegen gefunden: Sämtliche Eventualitäten und Besonderheiten der einzelnen Maschinen und Konstruktionen hatten die Fachleute im Blick, sodass jede Maschine nicht länger als unbedingt notwendig auseinander gebaut sein musste, um die Flammensperre zu integrieren. Ebenso begeistert sind wir von den Aluminiumhauben, die Büchel an einigen Anlagen eingebaut hat.“

Diese Aluminium-Kipphauben sorgen dank ihrer ganz einfachen Funktionsweise für eine effiziente Luftreinigung: Der Absaugschlauch wird inklusive Aluminiumtrichter bzw. Haube an der Maschinenverkleidung montiert, sodass diese beim Öffnen des Maschinenraums durch Verschieben der Verkleidung zur Seite kippt. Da der Schlauch direkt mit dem Trichter verbunden ist, besteht kein Risiko, dass der Bediener von oben herabtropfendes Öl abbekommt, wenn er den Kopf in die geöffnete Maschine steckt. In Sachen Brandschutz wichtig zu wissen: Dank der Kipphaube benötigt der Schlauch keine Überlänge. Das ist deshalb interessant, da sich bei überlangen Schläuchen in den Schlaufen, die sich bei geschlossener Maschinenverkleidung bilden, Öl ansammeln kann. Somit wird auch dort das Brandrisiko auf ein Minimum reduziert.

„Die Flammensperre von Büchel gibt uns zusätzlich zu unseren bisherigen Löschanlagen nochmal mehr Sicherheit. Auch wenn wir selbstverständlich nicht hoffen, dass jemals ein Brand in einer unserer Maschinen entsteht, so wissen wir doch, dass wir jetzt bestens gewappnet sind“, so Uwe Krüger.

Mehr Informationen zur Büchel GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
Büchel GmbH
Luftreinhaltung und Anlagenbau
Öllinger Weg 7-9
89176 Asselfingen
Tel.: 07345-20002-0
Fax: 07345-20002-80
E-Mail: kontakt@buechel-gmbh.de
www.buechel-gmbh.de

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Bitte bewerten Sie diese Seite durch Klick auf die Symbole.

Zugriffe heute: 3 - gesamt: 1781.