Welt der Fertigung
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Gut besuchtes Forum Bauteilreinigung

Qualität und Effizienz im Fokus

Optimal gereinigte Bauteile sind im industriellen Einsatz ein Muss. Wie sich die erforderliche Sauberkeit nicht nur prozesssicher, sondern auch kosteneffizient und nachhaltig herstellen lässt, erfuhren die zahlreichen Teilnehmer des Forums Bauteilreinigung.


Die anforderungsgerechte Auslegung von Reinigungsprozessen beinhaltet einerseits die reproduzierbare Herstellung der für nachfolgende Prozesse beziehungsweise die spätere Funktion von Produkten erforderliche Sauberkeit und deren Dokumentation. Andererseits geht es darum, das Reinigungsergebnis kosteneffizient und nachhaltig zu erzielen. Diesen Themen widmeten sich die 14 Vorträge des vom FiT veranstalteten Forums Bauteilreinigung, die mit jeweils 25 bis 70 Teilnehmern sehr gut besucht waren.

Keine Effizienzsteigerung ohne ganzheitliche Prozessbetrachtung
Dass es prozessübergreifende Einflüsse sind, von denen die Kosten für die Bauteilreinigung abhängen, verdeutlichte Frank-Holm Rögner, Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik, in seinem Vortrag. Er zeigte auch Handlungshilfen auf, die es ermöglichen, überflüssige Reinigungskosten zu erkennen und den Aufwand erfolgreich zu reduzieren. Das Zusammenspiel von anwendungsspezifischer Anpassung des Prozesses an Sauberkeits- und Durchsatzanforderungen unter Effizienzaspekten nahm Dr. Katja Mannschreck von der Dürr Ecoclean GmbH unter die Lupe. Anschließend stellte sie anhand eines Praxisbeispiels Möglichkeiten zur Kostenoptimierung und Energieeinsparung vor.

Dieter Ortner, Pero AG, beleuchtete in seinem Beitrag die Möglichkeiten, die moderne Lösemittelreinigungssysteme für eine schnelle sowie prozesssichere Reinigung von Teilen mit definierter technischer Sauberkeit bieten. Anhand einer realisierten Anwendung stellte Omid Armaghan von der MTM GmbH das Einsparpotenzial vor, das Rundtaktanlagen durch die parallele Behandlung von Teilen und die dadurch optimale Ausnutzung der eingesetzten Energie ermöglichen. Die Prozesseinflüsse, die bei der Herstellung von Aludruckguss-Werkstücken Auswirkungen auf die Bauteilsauberkeit haben und wie sich durch eine detaillierte Betrachtung einzelner Vorprozesse erhebliche Kostenreduzierungen bei den Investitions- und Betriebskosten für die Reinigung realisieren lassen, waren die Inhalte des Vortrags von Gerhard Koblenzer, LPW Reinigungssysteme GmbH.

Über die Wirkweise und die Erfahrungen mit der Laserstrahlreinigung in unterschiedlichsten Branchen, insbesondere bei der selektiven Vorbehandlung vor dem Verkleben von Bauteilen, informierte Edwin Büchter, Clean-Lasersysteme GmbH. Der Beitrag von Jens Emmerich, Surtec Deutschland GmbH, zeigte auf, welche Faktoren bei der wässrigen Reinigung verschiedener Grundwerkstoffe zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit den unterschiedlichen Reinigungssystemen, die für eine Zwischen- oder Endreinigung zum Einsatz kommen. Professor Peter M. Kunz von der Hochschule Mannheim schilderte den Teilnehmern, wie sich mit einem optimal abgestimmten Enzym-Cocktail Reste der zum Polieren eingesetzten Walnuss-Schalen effizient aus den feinen Nuten von Federn für Füller entfernen lassen.

Technische Sauberkeit definieren, implementieren, kontrollieren
Nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in vielen anderen Branchen spielt die technische Sauberkeit als Qualitätsmerkmal eine immer wichtigere Rolle. Diesem Thema widmeten sich die Vorträge am zweiten Veranstaltungstag. Im ersten Beitrag beschrieb Marco Dotterweich von der Top QM-Systems GmbH & Co. KG den Weg zur effektiven Integration der technischen Sauberkeit in ein QM-System nach der ISO TS 16949. Im Anschluss erfuhren die Teilnehmer von Dr. Markus Rochowicz vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) Gründe und Eckpunkte zur geplanten Revision der VDA 19.

In den letzten Jahren hat Bosch begonnen, die Robustheit der Erzeugnisse gegenüber Partikelkontaminationen zu bestimmen, um daraus Grenzwerte für die technische Sauberkeit abzuleiten. Welche Wege dabei beschritten werden und welche Ergebnisse erzielt wurden, verriet Dr. Helmut Schmidt, der in der Forschung und Vorausentwicklung Beschichtungstechnologien und Oberflächentechnik bei der Robert Bosch GmbH tätig ist. Dass sich technische Sauberkeit nur bei einer Betrachtung über die gesamte Prozesskette effizient erzielen lässt, machte Andreas Redaoui, Top QM-Systems GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag klar. Er informierte in seinem Vortrag über eine systematische Herangehensweise bei der Bewertung und Plausibilisierung von Kundenanforderungen.

Jan Filip von der Sita Messtechnik GmbH veranschaulichte im letzten Vortrag des Forums Bauteilreinigung die Bedeutung der Prozessgröße Oberflächenspannung für die Oberflächentechnik und Reinigungsqualität. Er beschrieb darüber hinaus mit der Blasendruckmethode ein Verfahren, mit dem sich die dynamische Oberflächenspannung zuverlässig messen lässt.

 

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