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Werner-von-Siemens-Ring für Tunnelpionier

Deutscher Technikpreis geht an Martin Herrenknecht

Martin Herrenknecht baut die größten Bohrgeräte der Erde. Seine Tunnelbohrer sind erste Wahl, wenn es um spektakuläre Projekte geht: Damit wurden unter anderem der Gotthard-Basistunnel, die vierte Röhre des Hamburger Elbtunnels und erst kürzlich ein Tunnel tief unter dem Bosporus gebohrt. Für seine herausragenden Technikentwicklungen ehrt die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring Martin Herrenknecht mit dem wichtigsten deutschen Technikpreis, dem Werner-von-Siemens-Ring.


1975 fängt der heutige Mittelständler Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht ganz klein an: Er macht sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig und entwickelt die ersten Maschinentypen MH 1 bis 3 für den mechanisierten Rohrvortrieb. Im Dezember 1977 gründet er die Herrenknecht GmbH. Schritt für Schritt werden Verfahren und maschinelle Tunnelvortriebstechnik neu- und weiterentwickelt. Heute ist Herrenknecht weltweiter Technologie- und Marktführer und liefert modernste Tunnelbohranlagen für alle Baugründe und in allen Durchmessern – von 0,10 m bis 19 m.

Beim Jahrhundertprojekt Gotthard-Basistunnel bohrten und sicherten vier Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen mehr als 85 km neue Röhre. Der Durchbruch dieses zweimal 57 km langen Tunnels schaffte es im Jahr 2010 sogar auf die Titelseite der New York Times. Im August 2015 wurde mit dem erfolgreichen Durchbruch des Eurasia-Straßentunnels in Istanbul ein weiterer historischer Meilenstein erreicht. Noch nie zuvor ist ein so großer, leistungsfähiger Tunnel unter derart extremen Bedingungen unter Wasser gebaut worden: Am tiefsten Punkt bei 106 m unter dem Bosporus musste der Tunnelbohrer mit 13,66 m Durchmesser einem Druck von bis zu 11 Bar sicher standhalten. Die Geologie entlang der 3,34 km langen Trasse war außergewöhnlich komplex und durchmischt.

„Seine große Innovationskraft und sein enormer Erfolg als Ingenieur waren die Gründe, die uns bewogen haben, den Werner-von-Siemens-Ring an Martin Herrenknecht zu verleihen“, sagt Prof. Dr. Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring. Prof. Dr.-Ing. E. h. Manfred Nußbaumer, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring, betont: „Eine der herausragenden Stärken von Herrenknecht ist, dass er seine Maschinen immer wieder mit großer Erfindungsgabe individuell auf die schwierigsten Baugrundverhältnisse anpasst und damit auch für die vielen Erfolge der vergangenen Jahre gesorgt hat.“

Der Werner-von-Siemens-Ring wurde im Rahmen einer Festveranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an Martin Herrenknecht verliehen.

 

Mehr Informationen zur Stiftung W-von-Siemens:

Kontakt  Herstellerinfo 
Stiftung Werner-von-Siemens-Ring
c/o DVT
Steinplatz 1
10623 Berlin
Tel.: 030 / 310078 155
Fax: 030 / 310078 225
E-Mail: wvsr@dvt-net.de
www.siemens-ring.de
 

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